Dreiflüsse-Trachtengau Passau e.V.
1. Gauvorstand Walter Söldner

Adresse:       Tresdorf 5a
94104 Tittling
Deutschland
Telefon:       +49 8504 4217
Mobil:       +49 160 98363747
E-Mail:       Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!      http://www.dreifluessegau.de

 

Gauarchiv

Adresse:    Passauer Str. 42
       94121 Salzweg
       Deutschland

Mobil: +49 151 50925300
      +49 171 9313981

E-Mail:   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Gauarchiv

Das Gauarchiv in Salzweg kann nach telefonischer Absprache und Anmeldung gerne besichtigt werden.
Über zahlreiche Interessierte freuen sich die beiden Archivare Walter Weiß und Franz Würfl.

Kontakt

Trachtler trauern um Karl Jell

Ein Trachtler durch und durch! Das war Karl Jell, wie ihn viele kennen. Nun heißt es Abschied nehmen von einem verdienten Trachtler. Wenige Tage nach seinem 87. Geburtstag verstarb das Ehren- und Gründungsmitglied des Heimatvereins Buchberg und Ehrenmitglied des Dreiflüsse-Trachtengaues Passau.

Mit Karl Jell verliert die Trachtenbewegung im Dreiflüsse-Trachtengau eine Persönlichkeit, die sich in vielen Bereichen der Heimat- und Brauchtumspflege engagiert hat. In mehr als fünf Jahrzehnten war der Verstorbene in der Trachtenbewegung aktiv und hat so seinen Beitrag zur Heimatforschung und Heimatpflege geleistet. Egal ob in der Kinder- und Jugendarbeit, bei der Förderung Volksmusik und Volkstanz oder der Denkmalpflege: Karl Jell brachte sich in vielen Gebieten ein.

Zu Beginn war der Buchberger Trachtler mit seiner Frau Resi im Trachtenverein „Wolfstoana Buam“ in Freyung aktiv. Dort baute er mit seiner Frau Resi die Kinder- und Jugendarbeit des Freyunger Trachtenvereins auf. Dafür konnten sie auch viele Kinder aus Buchberg und Bucheck begeistern. So reifte Mitte der 1970er Jahre auch die Idee, in Buchberg eine Volkstanzgruppe aufzubauen. Zusammen mit seiner Frau Resi, Gleichgesinnten und Jugendlichen gründete er im April 1976 die Volkstanzgruppe Buchberg, den heutigen Heimatverein Buchberg. Neben dem Volkstanz war ihm auch die Volksmusik wichtig und so förderte Jell auch den Aufbau einer eigenen Stubnmusi.

Sein umfangreiches Wissen zur heimischen Tracht eignete er sich durch Forschungsarbeiten an, die er Anfang der 70er Jahre auch in die Trachtenerneuerung im Dreiflüsse-Trachtengau einbringen konnte. Davon profitierte auch die junge Volkstanzgruppe bei der Suche nach einer eigenen bodenständigen Tracht: Er betrieb dazu Forschungsarbeit und las sich intensiv in die vorhandenen Quellen ein, so dass die heutige Buchberger Tracht nach Abbildungen auf Votivtafeln im Raum Freyung entworfen wurde.

Der Buchberger Trachtenverein war praktisch bei Familie Jell daheim. Viele Jahre trafen sich die Trachtler bei Karl und Resi Jell und ihren Kindern Karl und Reserl. Zuerst fanden die Tanzproben im Wohnzimmer statt, später wurde der Keller hergerichtet, der dann über 20 Jahre als Tanzkeller diente. So förderten Karl Jell und seine Frau die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein. Diese Gemeinschaft war auch notwendig, als die Buchberger 1986 Gastgeber des Gautrachtenfestes zu ihrem 10-jährigen Gründungsfest waren. Zwischen 1982 und 2000 gehörte Jell als zweiter Vorstand, als Kassenprüfer und als Beisitzer der Vorstandschaft des Heimatverein Buchberg an.

Neben der Trachtenforschung interessierte ihn auch die Entstehung von Buchberg und das damit verbundene Geschlecht der Puchberger, sowie die Entstehung der Burgen Wildenstein und Neuenpuchberg mit der Erasmuskirche. Viele Jahre betrieb er intensiv Heimatforschung zu dem Thema und setzte sich deshalb auch für die Erasmuskirche ein. Er organisierte Spendengelder, beantragte Zuschüsse und organisierte die Renovierung, die in den Jahren 1993 bis 1996 durchgeführt wurde. Dafür konnte er auch die Mitglieder des Heimatvereins gewinnen und erreichte, dass sie sich auch fortan um die Erasmuskirche Buchberg annahmen und noch heute betreuen.

Karl Jell war auch über Buchberg hinaus aktiv. Als Gebietsvertreter war er 26 Jahre lang der Vertreter der Trachtenvereine aus dem Gebiet 4 im Gauausschuss des Dreiflüsse-Trachtengaues Passau. Auch hier förderte er den Zusammenhalt unter den Vereinen. Auf seine Initiative hin wurden im Gebiet 4 Bezirkstanzproben organisiert. So unterstützte er die Vereine beim Lernen von Volkstänzen und stärkte den Zusammenhalt unter den Vereinen in seinem „Zuständigkeitsbereich“. Er war auch einer der ersten, die den Freudenseer Trachtlern zur Hilfe eilten, als das Dach des Trachtensaales in Raßreuth einstürzte. Er blieb mehrere Tage in Raßreuth, um den Patenverein beim schnellen Wiederaufbau zu unterstützen.

Bei der Organisation der großen Ausstellungen im Rahmen der Passauer Frühjahrsausstellung und der Ausstellung „Festliches Ostern“ war Karl Jell eine der treibenden Kräfte. Er konnte hier sein Wissen aus der Brauchtums- und Heimatforschung einbringen und einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Ausstellungen leisten.

Mehr als 50 Jahre war Karl Jell aktiv. Krankheitsbedingt musste er zuletzt zurückstehen und verfolgte so „aus dem Austrag“ die Aktivitäten der Trachtler in Buchberg und im Dreiflüsse-Trachtengau. Die vielen Leistungen von Karl Jell zu würdigen, ist nicht einfach. Der Heimatverein Buchberg bedankte sich bei seinem Gründungsmitglied mit der Ernennung zum Ehrenmitglied und der Verleihung des Vereinsnadel in Gold. Auch der Dreiflüsse-Trachtengau Passau würdigte seinen jahrzehntelangen Einsatz mit der Ernennung zum Gauehrenmitglied. -hc

 

Last modified on Mittwoch, 26 April 2023 11:56
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.